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Antriebsbatterien

Elektroautos stellen kein Recyclingproblem dar

12. August agvs-upsa.ch – Die Alternativen wie Elektro- und Hybridfahrzeuge sind im Aufwind, wie die neusten Zahlen von Auto-Schweiz zeigen. Doch mit der Verbreitung stellt sich auch die Frage nach dem Recycling der alten Antriebsbatterien. Nun sucht die Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure nach einer Branchenlösung.

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cst./pd. Lithium-Ionen-Zellen: Sie sind das Herzstück moderner Elektrofahrzeuge. Die bis zu mehrere hundert Kilo schweren Akkus enthalten wertvolle und teilweise auch versorgungskritische Bestandteile. Dazu gehören Lithium, Kobalt, Kupfer und Nickel. Mit der steigenden Verbreitung der Alternativen rückt auch das Recycling der alten Antriebsbatterien in den Fokus. Allein in den USA sollen bis zum Jahr 2020 bis zu 500 Millionen Lithium-Ionen-Batteriezellen zur Entsorgung anfallen.

Zwar liegt hierzulande der Anteil reiner Elektroautos (2018: knapp 20'000) noch auf einem bescheidenen Niveau. Aber der Trend – dazu gehören auch Hybride mit Lithium-Ionen-Akkus – zeigt nach oben, wie die neusten Zahlen zeigen. Die Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure Auto-Schweiz sucht deshalb nach einer Branchenlösung. Ziel ist es, Eckpunkte eines Recyclingsystems für Antriebsbatterien zu bestimmen. Für die Ausarbeitung wurde die Stiftung Auto-Recycling Schweiz beauftragt.

Seit März dieses Jahres arbeiten Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) gemeinsam mit der Stiftung an diesem Projekt. Wie die Empa in einer Medienmitteilung schreibt, werden dabei Recyclingsysteme in Nachbarländern analysiert und die Kosten sowie der ökologische Fussabdruck untersucht. Auch werden Modellrechnungen erstellt, um die künftig anfallenden Mengen alter Akkus abschätzen und die passende Strategie empfehlen zu können.

Ob mechanisches Zermahlen und Separieren, thermisches Aufschmelzen oder hydrometallurgisches Recycling: Derzeit gibt es verschiedene Verfahren für das Recyclen von Batterien. Neben grossen Playern wie die belgische Firma Umicore gibt es auch Schweizer Firmen, die sich mit dem Thema befassen, darunter der Batterieverwertungsspezialist Batrec Industrie AG.

Bei der Suche nach dem besten Recycling-System gehe es aber nicht nur um die Zerkleinerung allein, sondern auch um den Aufbau einer Lieferkette, so die Empa. «Antriebsbatterien von Unfallfahrzeugen können unvermittelt brennen und müssen bis jetzt als Gefahrgut in speziellen Behältern transportiert werden», wird Daniel Christen, Geschäftsführer von Auto-Recycling Schweiz, zitiert. «Das ist aufwändig und teuer.» Christen sucht nach einer günstigeren Lösung, um Batterien zu «entschärfen» und zum Entsorgungsbetrieb zu liefern. Ansätze liefert diesbezüglich die «Firebox» eines norwegischen Herstellers – ein Frachtcontainer mit eingebauter Löschanlage, die noch nicht «entschärfte» Akkus aufnehmen kann und von der Birrwiler Firma Blubox Trading AG importiert wird. Nicht zuletzt müssten auch Spediteure und Autoverwerter geschult werden, damit alte Elektroautos nicht gefährlich werden, heisst es weiter.

Bevor allerdings ein Recyclingsystem aufgebaut werden kann, müssen noch viele offene Fragen beantwortet werden. Wie entwickelt sich der Markt für gebrauchte Antriebsbatterien? Können aus Antriebsbatterien in einem zweiten Leben stationäre Solarstromspeicher werden? Braucht die Schweiz überhaupt grosse Recyclingkapazitäten? Wie die Empa schreibt, werde vieles von den Marktpreisen der Rohstoffe abhängen, vom Preis und der Leistung neuer Akkus, aber auch von der Politik, welche die Rahmenbedingungen setzt und Vorschriften erlässt.

Die gute Nachricht: Die Forschungsinstitution kommt zum Schluss, dass Elektroautos kein Recyclingproblem seien. So würden sich für sämtliche Schritte des Verwertungsprozesses technische Lösungen abzeichnen, wobei Spezialisten bereits daran arbeiten, diese Lösungen in die Praxis umzusetzen.
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