28. November 2024 agvs-upsa.ch – Moderne Fahrzeuge sind heute weitaus mehr als nur Fortbewegungsmittel. Hinter jedem Startknopf steckt ein komplexes Netzwerk aus Elektronik und Sensorik – und wer es durchschaut, hat den Schlüssel zur Zukunft der Branche in der Hand. Janine Köhli, erfolgreiche Absolventin der Weiterbildung zur Automobil-Diagnostikerin, berichtet über ihre Erfahrungen und teilt spannende Einblicke. Martina Frieden und Dora Szöke


Janine Köhli, Automobil-Diagnostikerin, berichtet über ihre Erfahrungen und die Weiterbildung. Foto: AGVS-Medien 

Die 31-jährige aus dem Kanton Bern ist beim Schweizer Logistikunternehmen Planzer tätig. Die Absolventin arbeitet am Standort Kallnach BE und stellt mit ihren Arbeitskollegen einen Teil des Transportnetzwerks sicher. Planzer legt grossen Wert auf ökologische Verantwortung sowie die Zufriedenheit seiner Mitarbeitenden. 

Den Grundstein ihres beruflichen Werdegangs legte Köhli mit ihrer Ausbildung zur Automobil-Mechatronikerin EFZ, Fachrichtung Personenwagen. Grund für diese Entscheidung war der Gedanke, später entweder ein Haus oder ein Auto zu besitzen. Ihre Wahl fiel auf letzteres, weshalb sie lernen wollte, wie ein Fahrzeug repariert wird. Ihre Mutter war zu Beginn nicht begeistert vom Entscheid, konnte sich ihre Tochter in diesem körperlich anstrengenden Beruf nicht vorstellen. Janine Köhli liess sich davon nicht abhalten und beschlossdennoch, dieser Weg sei der Richtige für sie. Die Entscheidung habe sie bis heute nicht bereut, beteuert sie. 

Das Selbstwachstum 
Den Entschluss zur Weiterbildung fasste die Bernerin im Jahr 2021. Auf die Frage, warum sie sich für die Weiterbildung zur Automobil Diagnostikerin entschieden hat, antwortet Janine Köhli, sie sei es leid gewesen, bei Unklarheiten ständig Fragen stellen zu müssen und mit ihrem bisherigen Fachwissen nicht weiterzukommen. «Ich wollte immer schon mehr über die elektronischen Systeme eines Autos wissen und verstehen, wie man Fehler in diesen Systemen effizient beheben kann». Durch die Weiterbildung hat sie genau das erreicht und ist nun in der Lage, selbst anspruchsvolle Diagnosen zu stellen. «Heute bin ich nicht mehr diejenige, die Fragen stellt, sondern diejenige, die diese beantwortet», sagt sie stolz. 

Der Weg dahin war nicht immer einfach. Anspruchsvoll war insbesondere, die Balance zwischen Arbeit, Weiterbildung und Privatleben zu finden und zu meistern – für das Verständnis ihres Mannes, ihrer Familie und ihrer Freunde ist sie dankbar. Es habe Disziplin gebraucht, den Ausgehwünschen ihres Umfeldes nicht nachzukommen und sich stattdessen auf das Lernen zu fokussieren. Doch der Verzicht war von Erfolg gekrönt: Im Jahr 2023 feierte sie den Abschluss zur «Automobil-Diagnostikerin mit eidg. Fachausweis».

Mit der Flotte wachsen 
Dem jungen Berufsnachwuchs das Wissen und die Faszination zum Fahrzeug weiterzugeben, bereitet Janine Köhli grosse Freude, so betreut sie derzeit die Lernenden im Betrieb. «Die Lehre ist ein irrsinnig wichtiger Schritt im Leben. Sie bildet den Grundstein unseres Lebens, auf dem wir aufbauen», betont die Berufsbildnerin. 

Für sie ist die Weiterarbeit bei Planzer, im Gewerbe und Beruf beschlossene Sache – es gefällt ihr sehr. Durch regelmässige fahrzeugtechnische Weiterbildungen möchte sie sicherstellen, mit der sich rasant verändernden Technik Tempo zu halten. 

Personen, die es in Erwägung ziehen, die Weiterbildung «Automobildiagnostiker:in mit eidg. Fachausweis» zu absolvieren, rät Köhli, viel Geduld mit sich selbst zu haben und «dürezbiisse»!