​Markenvertretung mit Werkstattkonzept – das passt

Inspiration des Monats

​Markenvertretung mit Werkstattkonzept – das passt

2. August 2022 agvs-upsa.ch – Erhellende Ideen und spannende Erkenntnisse: Die AGVS-Medien präsentieren Best-Practice-Beispiele aus der Garagenwelt. In Alterswil FR betreibt Olivier Piller die Hofmatt-Garage in dritter Generation. Der Markenwechsel zu Kia und das Bekenntnis zum «Le Garage»-Werkstattkonzept der ESA zahlen sich aus. 

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Seit 2013 gehört die Hofmatt-Garage dem Netzwerk von «Le Garage» an. v. l.: Olivier und Heidi Piller (Inhaber), Doris Fahrni, Marc Jelk und Richard Rauber. Fotos: Hofmatt-Garage

Viel Mut hat Olivier Piller der Schritt zur «Le Garage»-Partnerschaft vor neun Jahren nicht gekostet. «Mit den Fahrzeugen von Mitsubishi allein hatten wir zu wenig zu tun. Als ‹Le Garage›-Partner haben wir unseren Kundenkreis vergrössert. Das war das ausschlaggebende Argument.» Der japanische Hersteller nahm diesen Entscheid damals «zur Kenntnis», wie es Piller formuliert. Der AGVS-­Garagist kommunizierte ihn auch geschickt, in dem er den Verantwortlichen bei Mitsubishi sagte: «Irgendwann müssen unsere ‹Le Garage›-Kunden ihr Auto altersbedingt wechseln und dann ist die Chance gross, dass sie bei uns ein Mitsubishi-Modell kaufen.» 

Ausserdem kann ein Autohersteller nichts verlieren, denn Werkstattkonzepte wie «Le Garage» können nur dann Neuwagen verkaufen, wenn ihnen eine Markenvertretung die Fahrzeuge besorgt. Piller kannte das Konzept als langjähriger ESA-Partner und konnte nach eigener Aussage nur gewinnen. Die Arbeit wurde vielseitiger und lukrativer, weil Reparaturen an Fahrzeugen anderer Marken durchgeführt werden können. «Die neuen Fahrzeugen müssen aufgrund der Garantie von der Markengarage gewartet werden. Mich interessieren jene Kunden, bei denen die Garantie auf ihr Fahrzeug abgelaufen ist.» 

Bis sich bei den 2000 Einwohnern in Alterswil herumsprach, dass ein zweiter «Le Garage»-Betrieb im Dorf Reparatur und Wartung aller Automarken durchführt, hat es eine Weile gedauert. Der gelbe Schriftzug auf blauem Hintergrund war im Umfeld glücklicherweise bereits bekannt, denn auch in den umliegenden Gemeinden prangt es von zahlreichen Werkstattfassaden. «Konkurrenten sind wir keine. Jeder hat seine Kunden», sagt Piller. Das in der ganzen Schweiz verbreitete Netzwerk von «Le Garage» zählt 400 Partnergaragen. Die Vorteile: gegenseitige Unterstützung in Bereichen wie Technik, Logistik und Werbung sowie ein Angebot von der ESA an Schulungen. 

Im Nachhinein zahlt sich die zweigleisige Strategie von Piller doppelt aus. Im Juli 2020 kündigte Mitsubishi an, sich ab sofort aus Europa zurückzuziehen und das bestehende Verkaufsprogramm einzustellen. Modelle wie der SUV Outlander oder der ASX wurden nicht mehr importiert. «Diese Meldung war heftig. 43 Jahre lang durften wir die Marke Mitsubishi vertreten», sagt der Inhaber der Hofmatt-Garage. Der Umsatz als «Le Garage»-Partner gab in dieser Zeit der Ungewissheit Sicherheit und verschaffte Zeit, nach einer neuen Marke zu suchen. Mit Kia wurde man im vergangenen Jahr fündig. «Ein Glücksfall. Keine andere Garage in der Region bietet Modelle von Kia an und der Umgang ist sehr familiär.» 
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