Out of the Box
Von Inspiration bis Verantwortung – fünf Tipps von Benjamin Huggel
16. Januar 2024 agvs-upsa.ch – Der ehemalige Fussballprofi Benjamin Huggel gab fünf Erkenntnisse aus seiner aktiven Karriere weiter, die auch den Führungspersonen in Garagenbetrieben hilfreich sind. Sascha Rhyner
Als Fussballer spielte Beni Huggel auf der eher unscheinbaren Position im defensiven Mittelfeld. Im Kursaal Bern zeigte sich der 41-fache Nationalspieler von seiner humorvollen Seite und gab den Gästen wertvolle Tipps zum Thema Führen. Der erste Tipp geht indes noch auf seine Schulzeit zurück. Seine fussballerische Karriere startete er im Team der Primarschule in Münchenstein, allerdings sei die Stimmung im Team nicht so gut gewesen. Grund sei ein Spieler gewesen, der sich laut und negativ über seine Mitspieler äusserte. «Dieser Spieler war ich», sagte er. Seine Mutter habe ihn dann zur Seite genommen. «Du machst die anderen schlecht; sag ihnen stattdessen, was sie gut machen», habe sie ihm mit auf den Weg gegeben – «inspirieren statt kritisieren». Das habe auch funktioniert: Sie seien bis in den Final vorgestossen und hätten diesen dann auch gewonnen. «Im anderen Team spielte Hakan Yakin», erinnert er sich. «Ich war also nicht einmal der zweitberühmteste Münchensteiner», witzelte er, weil auch Roger Federer in dieser Gemeinde aufwuchs.
Für den zweiten Tipp holte Huggel etwas weiter aus und erzählte eine Geschichte von der WM 1966. Köbi Kuhn war als Spieler dort und kam nach einem unerlaubten Ausflug zu spät zurück ins Hotel. Den Nationalspielern späterer Generationen war diese Episode natürlich bekannt. Als nach dem 2:0-Sieg gegen die Türkei im Hinspiel der Barrage zur WM 2006 im Bus von Bern Richtung Hotel grossartige Stimmung geherrscht habe, hätten die Spieler spekuliert, eventuell noch auszugehen. Aber Nationaltrainer Köbi Kuhn habe sie mit den richtigen Worten davon abgehalten: «Er bat uns, das Hotel nicht mehr zu verlassen – oder uns mindestens nicht erwischen zu lassen.» Das Learning für Huggel: «Authenzität vor Autorität». Kein Spieler hätte übrigens an diesem Abend das Hotel verlassen.
Von Ottmar Hitzfeld lernte er, wie schlechte Nachrichten respektvoll vermittelt werden. In einem ersten Einzelgespräch habe ihm Hitzfeld vermittelt, wie wichtig er sei. «Ich bin 1,90 m gross, aber nach dem Gespräch verliess ich das Zimmer mit 2,00 m», erzählte er. Als sich aber vor der WM 2010 Captain Alex Frei verletzt und Huggel spekulierte hatte, gegen Spanien das Team als Captain aufs Feld zu führen, erklärte ihm Hitzfeld in einem Vier-Augen-Gespräch, dass er nicht auf ihn als Captain setzen will. So wurde Huggel in der Teamsitzung nicht von der schlechten Nachricht überrascht.
Ebenso wichtig seien Freunde, die einem die Meinung sagen. Nach der Sperre als Folge der Ereignisse im WM-Barragespiel 2005 in der Türkei habe er die Opferrolle eingenommen und sich ungerecht behandelt gefühlt. «Der Freund gab mir schliesslich einen Tritt in den Hintern und sagte mir, ich solle aufhören zu jammern», erzählte Huggel. Oder kurz: «Klartext statt Kuschelkurs.»
Der fünfte Tipp Huggels lautet «Verantwortung statt Neid». Es brauche Leute im Team, die Verantwortung übernehmen. «Wir hatten mit Alex Frei und Hakan Yakin zwei Spieler, die nicht die trainingsfleissigsten waren, aber in den entscheidenden Momenten lieferten sie ihre Leistung ab», so Huggel. Ein anderer Spieler habe dies bemängelt; er habe dies dann mit dem Spieler besprochen. «Es ist wichtig, dass man seine Rolle akzeptiert, denn Neid bringt niemandem etwas.»
Als Fussballer spielte Beni Huggel auf der eher unscheinbaren Position im defensiven Mittelfeld. Im Kursaal Bern zeigte sich der 41-fache Nationalspieler von seiner humorvollen Seite und gab den Gästen wertvolle Tipps zum Thema Führen. Der erste Tipp geht indes noch auf seine Schulzeit zurück. Seine fussballerische Karriere startete er im Team der Primarschule in Münchenstein, allerdings sei die Stimmung im Team nicht so gut gewesen. Grund sei ein Spieler gewesen, der sich laut und negativ über seine Mitspieler äusserte. «Dieser Spieler war ich», sagte er. Seine Mutter habe ihn dann zur Seite genommen. «Du machst die anderen schlecht; sag ihnen stattdessen, was sie gut machen», habe sie ihm mit auf den Weg gegeben – «inspirieren statt kritisieren». Das habe auch funktioniert: Sie seien bis in den Final vorgestossen und hätten diesen dann auch gewonnen. «Im anderen Team spielte Hakan Yakin», erinnert er sich. «Ich war also nicht einmal der zweitberühmteste Münchensteiner», witzelte er, weil auch Roger Federer in dieser Gemeinde aufwuchs.
Für den zweiten Tipp holte Huggel etwas weiter aus und erzählte eine Geschichte von der WM 1966. Köbi Kuhn war als Spieler dort und kam nach einem unerlaubten Ausflug zu spät zurück ins Hotel. Den Nationalspielern späterer Generationen war diese Episode natürlich bekannt. Als nach dem 2:0-Sieg gegen die Türkei im Hinspiel der Barrage zur WM 2006 im Bus von Bern Richtung Hotel grossartige Stimmung geherrscht habe, hätten die Spieler spekuliert, eventuell noch auszugehen. Aber Nationaltrainer Köbi Kuhn habe sie mit den richtigen Worten davon abgehalten: «Er bat uns, das Hotel nicht mehr zu verlassen – oder uns mindestens nicht erwischen zu lassen.» Das Learning für Huggel: «Authenzität vor Autorität». Kein Spieler hätte übrigens an diesem Abend das Hotel verlassen.
Von Ottmar Hitzfeld lernte er, wie schlechte Nachrichten respektvoll vermittelt werden. In einem ersten Einzelgespräch habe ihm Hitzfeld vermittelt, wie wichtig er sei. «Ich bin 1,90 m gross, aber nach dem Gespräch verliess ich das Zimmer mit 2,00 m», erzählte er. Als sich aber vor der WM 2010 Captain Alex Frei verletzt und Huggel spekulierte hatte, gegen Spanien das Team als Captain aufs Feld zu führen, erklärte ihm Hitzfeld in einem Vier-Augen-Gespräch, dass er nicht auf ihn als Captain setzen will. So wurde Huggel in der Teamsitzung nicht von der schlechten Nachricht überrascht.
Ebenso wichtig seien Freunde, die einem die Meinung sagen. Nach der Sperre als Folge der Ereignisse im WM-Barragespiel 2005 in der Türkei habe er die Opferrolle eingenommen und sich ungerecht behandelt gefühlt. «Der Freund gab mir schliesslich einen Tritt in den Hintern und sagte mir, ich solle aufhören zu jammern», erzählte Huggel. Oder kurz: «Klartext statt Kuschelkurs.»
Der fünfte Tipp Huggels lautet «Verantwortung statt Neid». Es brauche Leute im Team, die Verantwortung übernehmen. «Wir hatten mit Alex Frei und Hakan Yakin zwei Spieler, die nicht die trainingsfleissigsten waren, aber in den entscheidenden Momenten lieferten sie ihre Leistung ab», so Huggel. Ein anderer Spieler habe dies bemängelt; er habe dies dann mit dem Spieler besprochen. «Es ist wichtig, dass man seine Rolle akzeptiert, denn Neid bringt niemandem etwas.»
Die ausführliche Berichterstattung zum «Tag der Schweizer Garagisten 2024» lesen Sie im AUTOINSIDE 2/2024.
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