Technische Lösungsansätze

10-Millionen-Schweiz

Technische Lösungsansätze

18. Dezember 2024 agvs-upsa.ch – Rund 80 Tagungsteilnehmende informierten sich anlässlich der mat-conference.ch, welche technischen Lösungen im Mobilitätssektor ins Auge gefasst werden, wenn die Bevölkerung in der Schweiz die 10-Millionen-Grenze überschreitet. Die Tagung gliederte sich in die Teile Infrastruktur, Rahmenbedingungen, Mobilitätstechnologien und Energiebereitstellung. Ein Überblick der Möglichkeiten, Erkenntnisse und ein Fazit. Andreas Senger


Mobilität im urbanen Raum neu denken: Referent Alper Söken von Bartholet Maschinenbau AG zeigte die Möglichkeiten mit Seilbahnen auf. Durch den Einsatz von oberund unterirdischen Seilbahnen können Stadtbezirke umweltfreundlich verbunden und kann bis jetzt ungenutzter Verkehrsraum verwendet werden. Foto: Bartholet AG

Ein Wachstum der Bevölkerung bedeutet einen proportionalen Anstieg der Mobilität. Wer das Gegenteil behauptet, negiert die Realität. Zwar existieren Ideen, wie in Städten die Mobilität verkleinert werden kann. Léonard Verest, Professor für Umwelt, Bau und Geoinformation, zeigte Beispiele in seinem Referat. Innert 15 Minuten Fussdistanz können Menschen dank baulichen Massnahmen Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und alle wichtigen Alltagsdinge erledigen. Ausserhalb der Ballungszentren funktioniert diese Idee nur begrenzt. 

Im Referatsteil Infrastruktur, Gesetzgebung und Rahmenbedingungen beleuchteten die Referenten diesen Umstand. 8 % der Landfläche der Schweiz wird aktuell als Wohnund Arbeitsfläche sowie für die Verkehrsinfrastruktur genutzt. Rund ein Drittel sind je Landwirtschaftsland oder Wald und etwa ein Viertel der Landesfläche unnutzbar (Gebirge). Wenn die 10-Millionen-Schweiz Realität wird, sind bauliche Massnahmen wie Verdichtung fürs Wohnen und neue Ansätze für die Mobilität unumgänglich. 

Die zweite Hauptfrage wurde im Referatsteil neue Mobilitätstechnologie beleuchtet. Das Nebeneinander von Strasse und öffentlichem Verkehr ist unbestritten. Fabian Bilger von Avenergy Suisse konnte es allerdings nicht unterlassen, mit einem scherzhaften Seitenhieb die ÖV-Befürwortung seiner Vorredner einzubremsen: Sogar der Preisüberwacher attestiert dem MiV (motorisierter Individualverkehr) die günstigsten Preise, während der ÖV in den vergangenen Jahrzehnten trotz hohen Subventionen nach wie vor teurer und teurer wird. Obwohl in den kommenden Jahren zweistellige Milliardenbeträge zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs gesprochen sind, ist der Anteil der Personenkilometer mit rund 25 % kaum zu steigern, und die Kosten für die Nutzerinnen und Nutzer wie auch für die Steuerzahlenden werden weiter in die Höhe getrieben. Die Faktenbasis des Preisüberwachers des Bundes sorgt somit für eine klare Festigung des Garagengewerbes. Die Zukunftsaussichten für Garagisten punkto Marktanteile sind rosig.
 
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